Geschichtlicher Überblick
Warum wird in Ludwigsburg eine Venezianische Messe gefeiert?
Initiator war Herzog Carl Eugen (von 1737 bis 1793 der zwölfte Herzog von Württemberg).
Der facettenreiche Carl Eugen (ein absolutistischer Herrscher, 16-jährig an die Macht gekommen), hatte seinen Hof von Stuttgart nach Ludwigsburg verlegt und erweckte das Ludwigsburger Schloss – ab der Mitte des 18. Jahrhunderts – zu einem Palast der Pracht.
Er schuf damit den glänzendsten Hof Europas. Die Künstler, die Carl Eugen anstellte, machten das Ludwigsburger Schloss zu einem Zentrum der höfischen Welt mit den besten Schauspielern, Sängern und Tänzern. Legendär sind die Geburtstagsfeiern und die Karnevalsveranstaltungen, genannt St. Markus-Messe oder Maskenmesse heute Venezianische Messe!
St. Markus-Messe oder Venezianische Messe
Der Ursprung dieser Messe geht bis ins Jahr 1768 zurück. Carl Eugen ließ sich von seinen italienischen Reisen inspirieren. Besonders Venedig mit seiner verschwenderischen Festkultur, hatte es ihm angetan. Deshalb führte er nach seiner Rückkehr aus Venedig ein sprühendes, venezianisches Fest ein, mit exquisitem Jahrmarkt, Tanz, Theater, Masken, Musik und Gauklern. Die Erdgeschosswohnungen des Marktplatzes mussten geräumt werden, damit Gaststätten und Spielstätten errichtet werden konnten.
Es gab zahlreiche Verkaufsstände. Die Verkäufer und die Kunden waren maskiert. Die höfische Gesellschaft und das ausgelassene Volk ließen sich tagelang mitreißen.
Die Venezianische Messe heute
Karneval im September: Masken und Venezianische Fantasiekostüme prägen jedes zweite Jahr seit 1993 das Bild des Ludwigsburger Marktplatzes. Ein unverwechselbares Festival zwischen Rokoko und Avantgarde, Klassik und Pop – und wir als Akteure mittendrin!